Am Samstag um kurz nach 17 Uhr erreichte eine weitere Gewitterzelle den Landkreis. Zu Beginn sorgten vor allem die starken Böen für erneut viele umgestürzte Bäume, Fokus erneut wie schon in den letzten Tagen die Bereiche um Allershausen, Kranzberg und Stadt Freising mit ihren Stadtteilen. Dutzende Male mussten hier erneut Bäume von PKWs, Straßen oder Stromleitungen entfernt werden.
Anders als bei den Unwettern der vergangenen Wochen sollte jedoch jedes Mal auch der starke Regen zum Problem werden - stellenweise fielen über 80 Liter auf den Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit. Schon vor dem Unwetter wurde die KEZ in Freising in Betrieb genommen - kurz nach 17 Uhr war sie dann aufgrund der unzähligen Notrufe bereits im Vollbetrieb und koordinierte die Einsätze im Landkreis.
Durch den starken Regen standen in Langenbach viele Keller teilweise komplett unter Wasser, ebenfalls liefen mehrere Tiefgaragen voll. Durch den mitgeschwemmten Boden aus anliegenden Feldern entwickelte sich der Einsatz zu einer wortwörtlichen „Schlammschlacht“. Mehr als 130 Einsatzkräfte waren hier bis in den Sonntagmorgen gefordert, koordiniert wurden die ca. 60 Einsätze durch die Einsatzzentrale im Langenbacher Gerätehaus. Vor Ort eingesetzt waren die Wehren aus Langenbach, Oberhummel, Marzling, Thonstetten, Moosburg, Inkofen, Haag an der Amper und Plörnbach.
Auch im Norden des Landkreises sorgte der intensive Dauerregen in kurzer Zeit für unzählige Einsätze. In Au/Hallertau liefen dutzende Keller und Anwesen voll, auch wurden zwei Ortsverbindungsstraßen unterspült und die Osseltshausener Straße war aufgrund eines Hangrutsches zeitweise gesperrt. Auch hier wurden durch die EZ im Gerätehaus ca. 40 Einsätze im Orts - und Gemeindegebiet koordiniert und von den Kräften vor Ort bis in die Morgenstunden nach und nach abgearbeitet. Zur Unterstützung waren alle Ortswehren sowie die Feuerwehren aus Enzelhausen und Sandelzhausen im Einsatz.
Ein weiterer Einsatzschwerpunkt war die Nachbarortschaft Tegernbach. Hier wurde der gesamte Ortskern schwer überflutet - viele Wohnhäuser und Keller wurden überflutet und mussten im Anschluss daran von Wasser und Schlamm befreit werden. Im Zuge der Auspumparbeiten wurde bei einem Wohnhaus im Ortskern Öl festgestellt - bei der Kontrolle des Betroffenen Kellers musste man dann feststellen, dass zwei Öltanks aufgeschwommen waren und beschädigt wurden. Durch die Einsatzleitung wurde der Ölwehrzug aus Altenerding angefordert, gemeinsam mit den Kräften aus Tegernbach und Enzelhausen wurde der Keller in einer mehrstündigen Aktion ausgepumpt und das Öl/Wasser - Gemisch wurde von einer Spezialfirma zur fachgerechten Entsorgung abgeholt.
Insgesamt mussten im gesamten Landkreis die Feuerwehren zu mehr als 300 Einsätzen innerhalb eines Abends ausrücken - „dieses Mal sind wir leider nicht mehr mit einem blauen Auge davongekommen“, so KBR Manfred Danner zum Freisinger Tagblatt. Der Dank der Inspektion gilt allen Einsatzkräften für ihre hervorragende Arbeit sowie den Privatpersonen, Landwirten und Firmen, die mit Material und Manpower unterstützt haben. Ein großer Dank auch an das THW-Freising für ihre Unterstützung!