Pressekonferenz im Landratsamt Freising - „Keine Gewalt gegen Retter“

In Berlin war der diesjährige Jahreswechsel ein denkwürdiger. Hier eskalierte einmal mehr die Gewalt gegenüber Einsatzkräften - das Ergebnis: zerstörte Feuerwehrfahrzeuge und mehr als ein Dutzend verletzte Feuerwehrkräfte. Auch im Landkreis Freising dämpfte ein Ereignis die Feier zum neuen Jahr. In Hallbergmoos geriet eine Hecke durch Raketenbeschuss in Brand, das Feuer breitete sich schnell aus und drohte auf das naheliegende Gebäude überzugreifen. Nur durch den schnellen Einsatz der Wehren aus Hallbergmoos und Goldach konnte dieses Szenario noch verhindert werden. Vor Ort wurden ehrenamtliche Feuerwehrkräfte dann während ihrem Einsatz mit Böllern beworfen, ein Anwohner durch Anwendung körperlicher Gewalt schwer im Gesicht verletzt.

Bei der Pressekonferenz zum Thema “Keine Gewalt gegen Retter“ im Landratsamt waren neben Landrat Helmut Petz als Gastgeber auch KBR Manfred Danner, Hubert Böck (Leiter Rettungsdienst BRK) und Heinrich Märkl (Johanniter Unfallhilfe) mit Vertretern der Presse anwesend. Auch Landrat Helmut Petz war es wichtig, den Ehrenamtlichen eine Stimme zu geben, „Wir können das Geschehene nicht unkommentiert lassen“ und müssen uns als Bevölkerung „schützend vor unsere ehrenamtlichen Retter stellen!“ So der Landrat weiter. Diese rohe Gewalt „ohne Sinn und Verstand“ mache ihn persönlich betroffen. „Wie kann man Ehrenamtliche, die freiwillig und ohne Lohn nachts aufstehen um Brände zu löschen und Leben zu retten angreifen?“. Es müssen Lösungen gefunden werden und aus diesem Grund kamen heute die Führungskräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen an einem Tisch zusammen - das Fazit des Nachmittages: Betroffene Einsatzkräfte müssen Taten dieser Art in Zukunft konsequenter melden und zur Anzeige bringen, denn Angriffe beginnen bereits bei verbalen Attacken und dem „bespuckt werden“.

Am Ende der Pressekonferenz wurde das aus diesem Grund gedrehte und nun veröffentlichte Video der Kreisbrandinspektion gezeigt. Mehr dazu im Videobeitrag..

Angriffe auf Einsatzkräfte nehmen in besorgniserregenden Außmaßen zu. Die Formen der Gewalt reichen dabei über verbale Attacken, angespuckt werden bis hin zu Fausthieben und fliegenden Gegenständen. Dieser Film von Michael Reinhardt und Sebastian Brendel beschäftigt sich mit genau dieser Thematik. Er soll das Bewusstsein der Zuschauer für dieses zunehmende Problem schärfen und die Solidarität mit den Menschen stärken, die tagtäglich beinahe Hals und Kopf riskieren, um wieder gesund an Körper und Geist zu ihren Familien zurückzukehren.

Im Film kommt auch der Kreisbrandrat des Landkreises Freising, Manfred Danner, zu Wort. Ihm ist der Schutz der Ehrenamtlichen seit Jahren ein großes Anliegen. Das Ergebnis: Ein Film mit starken Bildern und einer noch stärkeren Message. Der Slogan am Ende kann es treffender kaum formulieren - stoppt Gewalt gegen Einsatzkräfte: „Für dich. Für uns. Für alle.“

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