Großbrand auf Bauernhof in Pulling

Mehr als 120 Einsatzkräfte von 18 Feuerwehren stundenlang gefordert

Am Donnerstagmittag bemerkten Mitarbeiter des Eggertshofes in Pulling ein Feuer im Bereich der Stallgebäude und verständigten die Leitstelle. Die ILS Erding alarmierte daraufhin um 11:42 gemäß Stichwort „B4 - Brand landwirtschaftl. Anwesen“ die Feuerwehren aus Pulling, Freising - Hauptwache, Freising - Lerchenfeld, sowie die Kreisbrandinspektion, den THW Fachberater, den Rettungsdienst und die UG-ÖEL Süd. Bereits auf der Anfahrt teilte die Leitstelle den Kräften mit, dass mehrere Explosionen gemeldet wurden. Eine kilometerweit sichtbare, tiefschwarze Rauchsäule wies den anfahrenden Feuerwehren den Weg nach Pulling.

Vor Ort konnte ein Dreiseithof vorgefunden werden, welcher zur Hälfte bereits in Vollbrand stand. Aufgrund der raschen Brandausbreitung, der schlechten Wasserversorgung sowie der Gefahr des Übergreifens des Feuers auf Biogasanlage und Wohnhaus wurde in der ersten Lagemeldung die Alarmstufe auf „B5“ erhöht. Weitere Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis machten sich auf den Weg - so auch eine zusätzliche Drehleiter, die Drohnengruppe, die Module Warnen sowie Wasserversorgung, die ABC-Gruppe und der Abrollbehälter Atemschutz. Zu Beginn des Einsatzes lag das Augenmerk der Einsatzkräfte vor allem auf der Riegelstellung zu der angrenzenden Biogasanlage sowie den danebenliegenden Wohn - und Betriebsgebäuden - mit Erfolg, wie sich im späteren Einsatzverlauf zeigen wird.

Durch den Einsatzleitwagen der FF Freising wurde eine Einsatzleitung eingerichtet, im weiteren Verlauf wurde diese durch den ELW der UG-ÖEL unterstützt. Der Einsatz wurde in verschiedene Abschnitte aufgeteilt - Riegelstellung, Wasserversorgung, Drohneneinsatz sowie Atemschutz. Durch die Massive Rauchentwicklung war zwischenzeitlich auch der naheliegende Flughafen München beeinträchtigt, die Nordbahn musste vorübergehend gesperrt werden. Die Einsatzleitung forderte zwei Flugfeldlöschfahrzeuge zur Wasserversorgung an. Die FLFs lieferten nach ihrem Eintreffen am Einsatzort Löschwasser für die eingesetzten Kräfte, bis eine ausreichende Wasserversorgung durch kilometerlange Schlauchleitungen an der Einsatzstelle durch die Wehren aus Moosburg, Pfrombach - Aich und Thonstetten sichergestellt war. Nachdem genügend Löschwasser zur Verfügung stand, konnte nun der Brand der Stallungen durch einen massiven Löschangriff über zwei Drehleitern, mehrere Wasserwerfer sowie Atemschutztrupps gelöscht werden. Mittlerweile befanden sich 18 Feuerwehren mit mehr als 120 Einsatzkräften und drei Drehleitern aus dem südlichen Landkreis im Einsatz, zur Gebietsabsicherung sowie für weitere Einsätze wurde deshalb die Feuerwehr Marzling nach Freising in die Feuerwache 1 alarmiert, ebenso die Werkfeuerwehr Weihenstephan mit ihrem Teleskopmast.

Aufgrund der starken Wärmebelastung durch das Feuer sowie der sommerlichen Außentemperaturen kollabierten mehrere der eingesetzten Atemschutzgeräteträger, diese wurden umgehend durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt, eine Einsatzkraft musste zur weiteren Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden. Durch die Einsatzleitung des BRK wurden mehrere Schnelleinsatzgruppen alarmiert. Das Zelt der SEG Behandlung wurde als Behandlungsort sowie kühler Rückzugsort für die eingesetzten Geräteträger genutzt. Ebenso sorgten die Einsatzkräfte von BRK und JUH Allershausen für eine Versorgung der eingesetzten Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. In Absprache mit Tierarzt, Eigentümer und Veterinäramt sorgten die Feuerwehren im südlichen Teil des Hofes mittels Elektrolüftern für Frischluft in den angrenzenden Stallungen wo Kühe und Kälber untergebracht waren, damit diese nicht dem Brandrauch ausgesetzt werden.

Der gezielte und massive Löschangriff zeigte Wirkung, um 14:28 konnte „Feuer unter Kontrolle“ gegeben werden, eine Stunde später „Feuer aus“. Für die aufwändigen Nachlöscharbeiten wurde das THW Freising alarmiert, mittels Kettenbagger sowie Radlader wurde das eingelagerte Heu sowie Stroh auseinandergezogen und abgelöscht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in die Morgenstunden des darauffolgenden Tages. Durch die Feuerwehr Pulling wurde eine Brandwache gestellt.

Dem Großbrand fielen eine Stallung, ein Heulager sowie mehrere landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge zum Opfer. Durch den schnellen und gezielten Einsatz der ersten Löschfahrzeuge vor Ort, sowie der im Einsatzverlauf über 200 eingesetzten Kräfte konnte jedoch das Wohnhaus, zwei weitere Stallungen mit Kühen und die angrenzende Biogasanlage geschützt werden.

Die Kreisbrandinspektion Freising bedankt sich bei allen eingesetzten Kräften von Feuerwehr, THW, BRK, JUH, Landratsamt sowie der Polizei für die reibungslose und hervorragende Zusammenarbeit!

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