Marzling, 9.10. - In einer wegweisenden Initiative haben die örtlichen Feuerwehren in enger Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion Freising eine Fachgruppe "Strom" ins Leben gerufen, um sich gezielt auf die Bewältigung von Stromausfällen, auch als Blackout bekannt, vorzubereiten. Das erste Arbeitstreffen fand am Montag bei der Feuerwehr Marzling statt. Die Hauptaufgabe dieser Fachgruppe besteht darin, die Stromversorgung von Feuerwehrgerätehäusern durch den Betrieb von Aggregaten sicherzustellen. Doch die Einsatzbereitschaft geht weit darüber hinaus.
Die Fachgruppe "Strom" übernimmt eine breite Palette an Verantwortlichkeiten, die sich nicht nur auf die Bereitstellung von Energie beschränken. Ein Schwerpunkt liegt auf der Planung und Organisation, wie die Feuerwehren zukünftig ihre Energieversorgung sicherstellen können. Einige Gemeinden haben bereits Aggregate beschafft, während andere noch in der Beschaffungs- und Planungsphase sind. Die 50-köpfige Truppe wird nicht nur die Feuerwehrgerätehäuser mit Strom versorgen können, sondern könnte auch in Bedarfsfall Einspeisepunkte in Zusammenarbeit mit dem Energie Versorger, anderen Hilfsorganisationen im öffentlichen Netz einrichten. Darüber hinaus werden sie in der Lage sein, eigenständige Aggregate in der gesamten Landkreisregion zu betreiben, um anderen Hilfsorganisationen wie THW, Johanniter, BRK zu unterstützen und der Bevölkerung in Notsituationen zu helfen.
Die Fachgruppe wird von 25 Mechanikern unterstützt, die für den Betrieb der Aggregate verantwortlich sind und kleinere Reparaturen durchführen können. Diese Teams werden eine Schlüsselrolle in der Aufrechterhaltung der Versorgung und Sicherheit in Zeiten von Stromausfällen spielen.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Vernetzung der 82 freiwilligen Feuerwehren in der Region. Die Zusammenarbeit und Koordination sind entscheidend, um in Notsituationen effektiv handeln zu können. Aus diesem Grund wird im Feuerwehrausbildungszentrum in Zolling zukünftig ein Workshop zum Umgang mit Notstromaggregaten angeboten, da nicht jedes Aggregat zur Einspeisung geeignet ist.
Besonders wichtig ist die Rolle der Feuerwehrhäuser, die zu "Leuchttürmen" in Notfallsituationen werden. Bei einem längeren Stromausfall wird das Gerätehaus der Feuerwehr nach etwa einer Stunde automatisch von Einsatzkräften besetzt, um eine ständige Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Hier können nicht nur schnelle Reaktionen auf Brände und Unfälle erfolgen, sondern auch Erste Hilfe bei medizinischen Notfällen geleistet und der Rettungsdienst oder Notarzt verständigt werden. Während eines Stromausfalls funktioniert in der Regel kein Mobilfunknetz, daher ist ein Notruf über Telefon und Handy nicht mehr möglich.
Die Gründung der Fachgruppe "Strom" und die umfassenden Maßnahmen zur Sicherung der Stromversorgung in Notsituationen unterstreichen das Engagement und die Einsatzbereitschaft der örtlichen Feuerwehren. Kreisbrandrat Danner meinte "In einer Zeit, in der eine zuverlässige Stromversorgung von großer Bedeutung ist, markiert diese Initiative einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Sicherheit und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft".