Die Kreisbrandinspektion Freising unter der Leitung von Kreisbrandmeister Stephan Steinberger, wurden im Zeitraum vom 27.09.2023 bis 30.09.2023 zwölf zusätzliche Träger von Chemikalienschutzanzügen (CSA) für CBRN-Einsätze (Chemical, Biological, Radiological, and Nuclear) mit Erfolg ausgebildet. Der anspruchsvolle Lehrgang erstreckte sich über 14 Stunden und fand aufgrund der begrenzter und Angespannten Platzverhältnisse nicht im Feuerwehrausbildungszentrum (FAZ) Zolling, sondern in Eching statt.
Die Schulung deckte eine breite Palette von Inhalten ab, die für den sicheren Einsatz im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehörten das korrekte An- und Ablegen der Körperschutzanzüge der Form 2 und Form 3, Verhaltensregeln im Notfall, Gewöhnungsübungen sowie theoretische Einsatzgrundsätze. Die Teilnehmer erwarben wertvolles Wissen und Fertigkeiten, um in potenziell gefährlichen Situationen sicher und effektiv handeln zu können.
Aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten im FAZ wurde der Lehrgang an einen alternativen Standort verlegt, der auch den ABC-Zug des Landkreises Freising beherbergt. Der ABC-Zug ist speziell ausgerüstet für Einsätze mit ABC-Gefahrstoffen (Atomare, Biologische und Chemische Gefahren) und betont die Relevanz der Ausbildung und Ausrüstung im Kontext von CBRN-Einsätzen.
Für das Jahr 2024 sind weitere Schulungseinheiten geplant, die den bestehenden Lehrgangsinhalten hinzugefügt werden sollen. Diese beinhalten Dekontamination von Personen und Gerätschaften sowie Notfallrettung im Einsatz mit dem CSA. Die Sicherung nicht nur der Atemwege, sondern auch der gesamten Körperoberfläche mittels spezieller persönlicher Schutzausrüstung ist von besonderer Bedeutung. Dies gilt vor allem angesichts der Gefahren, die sowohl durch die Inkorporation (Aufnahme gefährlicher Stoffe in den Körper) als auch durch die Kontamination (Verunreinigung von Oberflächen, insbesondere von Kleidung und Haut) entstehen können.
Mögliche Einsatzszenarien für CBRN-Einsätze umfassen Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern, Freisetzungen von Gefahrstoffen aus beschädigten Behältern oder Rohrleitungssystemen sowie den Kontakt mit infektiösen Stoffen oder Personen. Eine gründliche Ausbildung für Träger von Körperschutzanzügen ist unerlässlich, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Es ist vorgesehen das jeder CSA-Träger, jährlich mindestens eine Übung unter Einsatzbedingungen mit dem CSA durchzuführt hat, sofern kein tatsächlicher Einsatz unter Chemikalienschutzanzug erfolgt.
Das neue Ausbildungsmodul "Träger von Körperschutz im ABC-Einsatz" erweitert die Ausbildung der CSA-Träger um die Form 2. Diese beinhaltet Schutzanzüge, deren Schutzwirkung geringer ist, jedoch den Anforderungen entspricht. Dies ermöglicht den Feuerwehren und ihren Trägern eine flexiblere Arbeitsweise und bietet zahlreiche Vorteile. Das Modul berücksichtigt die Inhalte beider Schutzformen und erlaubt somit eine individuelle Anpassung der Ausbildung vor Ort.
Die Kreisbrandinspektion Freising betrachtet diese Ausbildung als wichtigen Schritt zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit und zum Schutz der Bevölkerung in CBRN-Situationen. Sie setzt sich unermüdlich für die Professionalisierung der Feuerwehrkräfte ein. Bei der Aussprache nach dem Lehrgang, konnten die 12 Teilnehmer 6x Freising und 6 x Eching wichtige Hinweise zur Optimierung mit auf dem Weg geben, was auch in Zukünftigen Lehrgängen berücksichtig wird.