Ausbildungszug Gefahrgut der Deutschen Bahn

„Er ist einzigartig und einmalig und das Bundesweit“ so wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Freiwilligen Feuerwehren aus Neufahrn, Mintraching und Nandlstadt durch die Trainer, welche den Ausbildungszug betreuen, begrüßt. Jedes Jahr werden über die Gleise der DB Netz AG mehr als 70 Millionen Tonnen Gefahrgut befördert. Unregelmäßigkeiten oder gar Unfälle sind dabei aber sehr selten. Der Ausbildungszug Gefahrgut bietet Feuerwehren die Möglichkeit praktische Übungen mit realen Fahrzeugen durchzuführen. Die Erfahrungen des technischen Trainings und der theoretischen Wissensvermittlung durch erfahrene Ausbilder der Deutschen Bahn wird genutzt, um die Feuerwehren auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten. Der Ausbildungszug Gefahrgut ist deutschlandweit im Einsatz und war vom 20. bis 22. Oktober auf Station im Landkreis Freising.

Der Ausbildungszug besteht aus drei Wagen: ein Unterrichtswagen, ein Armaturenkesselwagen und ein Leckagekesselwagen.
Den Teilnehmern wird im ersten Teil ein Überblick vermittelt, welche und wieviele Gefahrgüter über die Schiene transportiert werden. Die Besonderheiten des Schienentransportes werden dargestellt, Gefahren, die bei der Freisetzung von Gefahrgut entstehen aufgezeigt und das richtige Vorgehen und das Verhalten im Gleisbereich durchgesprochen. Eine grundlegende Frage ist, was man unter „Gefahrgut“ versteht? Den Begriff kennen alle, aber die Definition wenige, diese steht im Gefahrgutbeförderungsgesetz (GGBefG) § 2: Gefährliche Güter sind Stoffe und Gegenstände, von denen auf Grund ihrer Natur, ihren Eigenschaften oder ihres Zustandes im Zusammenhang mit der Beförderung Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, im besonderen für die Allgemeinheit, für wichtige Gemeingüter, für Leben und Gesundheit von Menschen sowie Tieren und Sachen ausgehen können.
Auch auf die besondere Bedeutung des Notfallmanagements der DB Netz AG wird hingewiesen, dass eine zentrale Schnittstelle zwischen der DB Netz AG und den gefahrenabwehrenden Einheiten besetzt. Die Notfallmanager vor Ort und die Notfallleitstellen im Hintergrund stellen sicher, dass die Einsatzkräfte gefahrlos auf Bahngelände (Gleissperrungen, Bahnerdung) arbeiten können und helfen bei der Lösung von Problemen.

Im zweiten Teil werden am Armaturenkesselwagen die unterschiedlichen Kesselwagentypen vorgestellt. Die Trainer geben Einblicke an unterschiedlichen Armaturen und Sicherheitseinrichtungen, außerdem einen Überblick über die Vielfalt der Bauformen. Es gibt Kesselwagen für den Transport von Flüssigkeiten, von verflüssigten Gasen und Staubgutwagen. Bei einem Rundgang durch den Kesselwagen sieht man am, im und auf dem Kesselwagen das Zusammenwirken einzelner Baugruppen.

Abschließend im dritten Teil der Ausbildung besteht die Möglichkeit des Praxistrainings am Leckagekesselwagens. Der Leckagekesselwagen mit seinen 9 Leckagen dient den Feuerwehren zur praktischen Ausbildung. Es können alle Geräte und Mittel eingesetzt werden, die sich auf den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren befinden, um den austretenden Flüssigkeiten Herr zu werden.

Der nächste Aufenthalt des Ausbildungszuges im Landkreis Freising wird voraussichtlich 2022 sein.

Text/Bild Kreisbrandinspektion Freising

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