2023 – Jahresrückblick der Kreisbrandinspektion

Das vergangene Jahr stellte die 82 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis erneut vor große Herausforderungen. Mehr als 4000 Einsätze wurden durch die ca. 3900 Ehrenamtlichen Einsatzkräfte abgearbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr erneut eine Steigerung.

Während in der ersten Jahreshälfte der Einsatzalltag der Feuerwehren vor allem durch das bekannte „Tagesgeschäft“ wie ausgelöste Brandmeldeanlagen, Ölspuren, Verkehrsunfälle, Wohnungsöffnungen sowie kleinere und größere Brände geprägt war, intensivierten sich die Alarme ab Juni. Vor allem in den Abschnitten 4 und 5 ereigneten sich etliche Feldbrände, häufig ausgelöst durch Erntearbeiten. Die alarmierten Feuerwehren konnten durch ihr schnelles und koordiniertes Eingreifen jedes mal eine weitere Ausbreitung auf umliegende Wälder und Wohnsiedlungen verhindern – unter hoher physischer Belastung der eingesetzten Kräfte. Bei Temperaturen jenseits der 35 Grad Marke waren die Löscharbeiten eine enorm hohe körperliche Forderung. Die zum Jahresbeginn ausgelieferten Rollcontainer für die Wald – und Vegetationsbrandbekämpfung leisteten den Feuerwehren hier ebenfalls hervorragende Dienste.

Im Juli kollidierte in Doidorf (Gem. Hörgertshausen) ein Kleintransporter innerorts frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen und kippte auf die Seite, beide Fahrzeuge kamen schlussendlich brennend an einem Wohnhaus zum stehen. Während LKW - Fahrer und die Beifahrerin des Transportes sich verletzt ins Freie retten konnten, wurde der Fahrer des Transporters in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Trotz des schnellen Eingreifens der alarmierten Wehren konnte das Leben des Fahrers nicht mehr gerettet werden. Nach Abschluss der Löscharbeiten konnte er leider nur noch tot geborgen werden. Dieser Einsatz war für alle eingesetzten Kräfte neben der großen körperlichen Belastung durch die hohen Außentemperaturen auch psychisch sehr belastend.

Die Monate August und September waren geprägt durch Unwetter. Durch den Landkreis zogen an mehreren Tagen heftige Gewitter – viele Straßen waren aufgrund umgestürzter Bäume blockiert und dutzende Keller und Anwesen liefen durch sinnflutartige Regenfälle voll. Durch die alarmierten Wehren wurden je Unwetter mehr als 150 Einsätze abgearbeitet, in einer Nacht waren es sogar über 200 (!). Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises konnten sich hier in vollstem Umfang auf die Hilfe durch ihre örtlichen Feuerwehren verlassen, egal zu welcher Tages- und Uhrzeit.

Anfang Dezember besuchte dann der Winter den Landkreis. Während die weiße Pracht für das Auge sowie die vielen Kinder ein wahrer Segen war, sorgten die Schneefälle jedoch auch für große Behinderungen. Über Nacht fielen vielerorts mehr als 40 Zentimeter Schnee, unzählige Bäume und Äste konnten dem Schneedruck nicht standhalten und stürzten Um. Mehrere Straßen mussten komplett gesperrt werden, manche konnten erst zwei Tage später nach den letzten Aufräumarbeiten wieder für den Verkehr freigegeben werden. Aufgrund der hohen Anzahl der Einsätze sowie dem großen Koordinierungsbedarf wurde der Artikel 15 des bayerischen Katastrophenschutzgesetz in Kraft gesetzt und in der Freisinger Hauptfeuerwache ein Stab eingerichtet. Gemeinsam mit dem THW wurden Schneelastmessungen an verschiedenen Dächern im Landkreis vorgenommen, glücklicherweise bestand bei keinem Handlungsbedarf. Mit dem Nachlassen der Schneefälle entspannte sich die Lage zunehmend, jedoch waren die Feuerwehren in den nächsten Tagen noch mit den Auswirkungen des Wintereinbruches beschäftigt.

An Heiligabend ereignete sich noch ein tragischer Wohnhausbrand. In Aiterbach (Gem. Allershausen) stand ein Wohnhaus auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Flammen. Eine Person konnte durch vorgehende Atemschutztrupps mit schwersten Brandverletzungen aus dem Haus gerettet werden, trotz des schnellen Eingreifens der alarmierten Wehren konnte hier das Leben der Person nicht mehr gerettet werden, sie verstarb noch vor Ort.

Mit Spannung blicken wir nun auf den Jahreswechsel. Wir wünschen den Feuerwehren und ihren Familien ein ruhiges und friedvolles Silvester und einen guten Rutsch in das Jahr 2024! Unser Dank gilt den Feuerwehrdienstleistenden für ihren professionellen, engagierten und couragierten Einsatz im vergangenen Jahr.

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